Review
RückschauaufsechsundvierzigMonateKoordinierungsstelle
Mit dem 31.12.2023 endete die Bundesmittelförderung nach §54 PflBG für die Koordinierungsstellen. Wir in Schleswig-Holstein dürfen an anderer Stelle unsere Arbeit weiterverfolgen und weiterentwickeln. Die vergangenen 46 Monate haben uns dafür einen großen Koffer voll Wissen, Erfahrungen und Erkenntnisse gepackt. Hier ein Einblick in die Themen, die drin stecken:
Knackpunkte
„Viele kleine Dinge wurden durch die
richtige Art von Werbung groß gemacht.“ (Mark Twain)
Vom Durchwursteln zum gezielten Vorgehen
Insbesondere die Pflegeschulen (in SH sind es mittlerweise 38) hatten alle Hände voll zu tun mit der Umsetzung des Pflegeberufereformgesetzes. Und das im laufenden Betrieb, denn die „alten“ Ausbildungen wurden an den Standorten bis zu ihrem Auslaufen in 2022 natürlich weiterhin durchgeführt.
Und dabei ging es nicht nur um den Schulstandort selbst. Die Gesamtverantwortung der Pflegeausbildung liegt nach §10 PflBG bei der Pflegeschule – heißt, sie muss zwar nicht überall ihre Finger drin, aber dennoch alles im Blick haben.
Die meisten Pflegeschulen starteten in 2020 mit ihren Kooperationspartnern mit Einzelverträgen in die Umsetzung der Pflegeausbildung. Heute haben gut dreiviertel den Verbundvertrag eingeführt. Dies steht sinnbildlich dafür, dass es mittlerweile kein „Durchwursteln“ mehr ist, sondern ein gezieltes Vorgehen. Es sind Ideen entstanden für gute Konzepte und gelingende Kooperationen, die stetig und strukturiert weiterentwickelt werden.
Dafür alle vier Daumen hoch von der Koordinierungsstelle!
Wir können Fachtag 🙂
Bereits zweimal haben wir Führung, Management und Lehrende zum großen Fachtag geladen. Mitarbeiterbindung, Vermeiden von Ausbildungsabbrüchen, Verantwortung und Haltung, Berufsidentifikation, Rollenverständnis u.v.m. – viele Verantwortliche in SH nehmen sich mit uns der Themen an. Der nächste Fachtag ist schon in Planung.
Die generalistische Ausbildung bringt für die Azubis einige Herausforderungen mit sich. Die vielen Wechsel zwischen den Lernorten, inhaltlich hoher Anspruch, nicht selten hinzukommend sprachliche und kulturelle Barrieren. Unter den vorwiegend noch sehr jungen Menschen gibt es dann einige, die sich dem nicht gewachsen fühlen und die Ausbildung abbrechen.
Aber: Entwarnung!
Die Statistik der Ausbildungsabbrüche in der Pflege ist absolut
im grünen Bereich!
Wir sind vernetzt.
Seit 2022 sind die koordinierenden Stellen der Länder und Regionen im regelmäßigen Austausch. Einmal jährlich findet ein Arbeitstreffen statt. Gegenseitige Beratung und Unterstützung kennzeichnen das vertrauensvolle Miteinander ebenso wie die gemeinsame Positionierung zu Herausforderungen und Nachbesserungsbedarfen in der Pflegeausbildung auf Bundesebene.
Regelmäßig begegnen uns Worte wie „Praktikanten“.
Worte allein ändern sicher nicht die Haltung. Aber sie ändern mitunter das Bewusstsein.
Der Begriff „Auszubildende“ transportiert für viele eine andere Rolle, die ihrer Aufgabe gerechter wird. Im eigenen Verständnis und im Team.